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berichte:2005:berlin

Berlin, Deutsche Indoor Meisterschaften (19.-20.03)

Back to the Future
Die „Deutschen Indoor Meisterschaften“ sind zu Ende, glaub ich… und wir stehen genau da, wo wir letztes Jahr (ver-)endeten: dritter der Dritten Liga. Nicht hoch- aber dennoch zufrieden. Zwei Teams aus der C-Relegation, davon eines aus der Quali, haben uns doch tatsächlich hinter sich gelassen. Aber wir sehen das gelassen, lassen wir doch dieses Jahr einen guten Eindruck zurück: wir zeigten, dass wir kämpfen, Nerven behalten und 3 Punkte Rückstände aufholen können. Aber alles der Reihe nach. Die Deutschen Indoor Meisterschaften fanden, äh Moment, was soll das eigentlich? Deutsch aber Indoor?! Kann mir das mal einer erklären? Ok, just forget die ganzen Anglizismen, back to deutschen Sprache. Also again: Die Deutschen Hallenmeisterschaft im unmissverständlichen Flugscheiben Werfen fanden dieses Jahr in Berlin statt. Und Berlin ist schon mal eine Reise wert. Gerüchten zu folge ist das ja unsere Hauptstadt. Also dachten sich Alex, Andi, Christoph, Daniel, Davide, Frank, Ralf und Seppel, da fahr'n wir hin. Eigentlich auch Pablo, der sich aber aufgrund eines mysteriösen Schlagloches in den Venezuelanischen Weiten beim Besuch seiner Schwiegereltern seinen Ringfinger brach (für Spekulationen lass ich hier mal etwas Raum…) - Raum - Ok, weiter im Programm. Großen Bus mieten erwies sich als schwierig, waren alle schon weg. Zug war auch schon längst abgefahren, Reisebus mit den anderen Süd-Schnuckies unpassend. Also kleinen Bus mieten, 7-Sitzer ohne Kofferraum, falsch eingebauten Sitzen aber dafür mit kaputten Rücklicht (ah, Moment, das kommt ja erst noch…). Die Sitze bauten wir dann nicht wie die Damen seinerzeit um, nein, Männer lieben die Gefahr! Und anschnallen ist was für Drittligisten… Das traditionelle Pastaessen fiel leider aus, 8h Fahrtzeit forderten von vielen frühen Fahrtantritt. Frankfurt dem Zug… Ne, anders, Frank fuhr mit dem Zug, als Geschäftsreise getarnt. Ralf in Frankfurt am Döner Kebab abgeholt, zuvor über einen Schleichweg von der Autobahn runter und ab zum Essen holen, was sich im Nachhinein nicht gerade als gute Idee heraus stellte: 6 Döner in einem Ford Milchstraße. Man hätte die Luft schneiden können. Ohne weite Umschweife, dafür dank Seppels erstklassiger Navigation mit ein paar Wendemanövern an der Halle in Berlin angekommen, perfekt vorwärts eingeparkt, kurz „gefeiglingt“ und ab in Schlafsack! Jeder in seinen.

Samstag
Zum Frühstück um Hundehaufen Slalom gelaufen (es war saukalt), Frank getroffen, dann zur Spielhalle gefahren, die Türen nach der Aufforderung zweier sehr freundlichen Skins wieder geschlossen, Parkplatz gesucht, Eingang gefunden (das war ein riesiger Hallenkomplex, mit Eislaufhalle, Leichtathletik Halle und unserer Quadratischen Handballhalle), umgezogen… das kennt man ja… Was neu war, und was natürlich nur auf einem Männerturnier witzig ist: wir hatten die Umkleide Nr. 25, Herren. Nebenan war(en) 24 Damen… das brachte uns natürlich sofort auf 72 Jungfrauen (Märtyrer Tod, ihr erinnert Euch), und diese Vorstellung sollte uns noch das ganze Turnier verfolgen. Also nicht unbedingt das Martyrium… Nun ja, Männer sind halt sehr pflegeleicht… Gespielt haben wir auch. Spiele immer auf 13, Halbzeit bei 7. Erstes Spiel gegen die SKid aus Massenbach. Wir hatten sie gut unter Kontrolle, waren immer ein paar Punkte vorne. Gegen Ende wurde es allerdings noch richtig knapp, aus unserer 12:10 Führung wurde ein 12:12, letztendlich aber dann doch 13:12 gewonnen. Voller Tatendrang und ohne Bier ging es dann gegen Stuttgart. Wir führten 4:2 als Christoph einen Fangversuch extrem verzögerte, um die Scheibe noch aus dem Aus zu fischen: einen Fuß im Feld lassen, die Scheibe fangen und dann auf den zweiten Fuß im Aus stürzen! Punkt für uns, aber dabei verletzte sich unser Diplompechvogel am Knie und konnte nicht mehr spielen (wohl Kreuzband). Die Stuttgarter stellten dann noch auf Zone um und wir verloren am Ende mit 9:13. Was für ein blödes Spiel, total verarschen lassen, Christoph verloren und eine hohe Niederlage kassiert. Es war zum „Sche#$% Schreien“, was einige auch taten. Seppels blaue Trinkflasche sah nach ein paar gezielt eingesetzten Fußtritten aus wie eine Banane. Schwamm drüber, als nächstes ging's dann (mit Bier, ohne Chris) gegen Team der Liebe (Sauerlach). Die hatten wir locker im Sack. In der zweiten Halbzeit fing ich mir bei einem geglückten Versuch die Schiebe weg zu schlagen noch einen ungeglückten Schlag in die Fresse ein. Als ich zum Lippe kühlen und Blut ausspucken aufs Klo gerannt kam, schaute mich Christoph ganz entsetzt an, der gerade sein Knie im Waschbecken kühlte… Wir waren schon ein toller Haufen. Allerdings endete für mich nicht das Turnier, sondern es war der Beginn einer andauernden Verspottung. Ok, es sieht schon blöd aus, wenn man versucht, schräg aus einer Flasche zu trinken… Das letzte Spiel am Abend war gegen Bad-Raps. Heißes Spiel, kann ich nur sagen. Gleichstark. Wir lagen immer zwei Punkte hinten, waren somit ständig unter Druck mit unserem Angriff auf einen Punkt zu verkürzen. Als es 10:9 für die Rappenauer stand konnten wir aufholen, später stand es 12:12, die Bad Rappenauer waren im Scheibenbesitz. Was für ein Punkt… erst sicherte Andi uns die Scheibe, die ich kurz darauf großzügig an die Bad Raps zurückgab. Alex poachte uns noch mal in Scheibenbesitz, und nachdem Seppel die Scheibe über die ganze Halle einem Bad Rappenauer direkt auf den Kopf semmelte und Frank sie im runterfallen doch noch fing und sie mir 2 Meter zu weit vorlegte sprang ich schließlich zum Punkt… Für diesen Sprung erntete ich mal wieder weder Lob noch Anerkennung sondern bekam nur einen Anpfiff, warum ich die Scheibe denn nicht normal gefangen habe… Nun ja, was für ein knappes Spiel, und doch noch gewonnen. Danach Alex zum Bierholen geschickt, das mit samt dem Essen Tollerweise nur in der Halle der Damen war, ungefähr 10min zu Fuß weg. Versorgung in unserer Halle gleich Null. Trotzdem fröhlich geduscht, zurückgefahren zur Schlafhalle und beim Rückwärts Einparken wollte doch tatsächlich der blöde Baum nicht zur Seite springen… dafür das Glas vom Rücklicht. Danach zu Fuß ein paar Straßen weiter marschiert (es war eiskalt und Sepp hatte keine Jacke mit) und beim Inder dann das „Mahatma Gandhi“ Menu bestellt… also nix… Hungerstreik… oder besser noch: Ma hat ma was zu essen, ma hat ma nix… Wir warteten 1,5h auf unsere Vorspeise, die Teils gar nicht kam, aber irgendwann waren wir dann alle mal satt, und da die Schlafhalle zu war auch alle auf der Party, die Frank dann für uns gewinnen wollte. Ob er es auch schaffte, ist nicht überliefert. Eher wurde er von Gus Goose (Franz Gans, den ich fälschlicherweise mit Gustav Gans bzw. Gladstone Gander verwechselte) niedergetrampelt…

Sonntag
Wir frühstückten früh und fuhren dann zur anderen Halle. Der nette Hausmeister musste uns erst noch die Umkleiden aufschließen, so früh waren wir dran. Übrigens, ein waschechter Berliner: „Musst? auf Toilette, wa?“ Erstes Spiel gegen Rudis Resterampe Rhein Flieger Mainz. Was für ein grottenschlechtes Spiel, aber deutlich gewonnen. Unser letztes Spiel sollte dann gegen Dresden sein. Wir wollten uns alle noch mal schön anstrengen. Zur Halbzeit lagen wir dann auch prompt zurück, 4:7. Seppel und Frank waren einem Schreikrampf nahe, der Rest wollte sich dann doch noch mal anstrengen. Was folgte war ein sehr kämpferisches Spiel, unsere Taktik war von außen nicht zu durchschauen, aber wir mühten uns alle ab, sprangen den Scheiben nach, setzten die grünen Pilze richtig unter Druck, die von Ihren Mädels angefeuert wurden, dafür feuerte Sauerlach lautstark uns an (ok, also, wenn ich hätte wählen können…) und tatsächlich, wir gewannen mit 13:11. Das war's dann auch, Luft raus, Alex holte das letzte Bier, Finale dank Dreiervergleich verpasst, Christoph verarztete noch Stuttgarter, die von Dresdnern unterdrückt und von Stuttgartern falsch verarztet wurden, duschen, ins Auto quetschen, Frank zu Fuß zum Zahlen schicken, von Christoph zu den denkwürdigen Plätzen Berlins hinführen lassen, endlich bei EmSie Donald halten, heim…

Was sich zeigte, was man auch sonst immer zu sehen bekommt, ist das Defizit bei Standardsituationen. Trainierte Laufwege werden nicht durchgezogen, Trap wird falsch bis gar nicht aufgelöst, und zwischen Enthusiasmus und panisches Umherlaufen ist nur ein schmaler Grat :) Aber das soll hier keine Schimpfe werden, ich fand es ein Wahnsinns Turnier, wir haben dreimal knappe Spiele 13:11+ gewonnen, wir waren bestimmt das Team überhaupt, das am meisten Punkte auf dem Platz war, es war durchweg immer lustig, und hey, es war nur Halle… jetzt geht's raus!

Gehabt Euch wohl! Und DANKE JUNGS, ES WAR NE GEILE ZEIT, UNS WAR KEIN WEG ZU WEIT!!!
Daniel

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