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berichte:2005:mainz

Nieder-Olm, Mainz, Damen-Quali (19.-20.02.2005)

Inga, Karo, Judith, Carola, Susanne, Korni, Franzi

Nun bekomme ich die ehrenvolle Aufgabe, unsere Erlebnisse und die Fast-Qualifikation für die Daheimgebliebenen und die Nachwelt festzuhalten. Schließlich hatte ich lange Zeit vom Spielfeldrand einen guten Überblick über die spielerische Leistung unseres Teams während ich meinen Mageninhalt zu überzeugen versucht habe, sich doch verdauen zu lassen. Aber davon später…

Wir starten am Freitag Abend (18. Februar), um kurz nach acht an der zweiten Tankstelle in Herdern (Zähringen?). Es wollen acht motivierte Spielerinnen den Weg ins unbekannte Nieder-Olm antreten, um sich dort den Weg nach Berlin zu bahnen. So chauffiert Franzi Inga, Carola und (Jo-)Hanna zum Ziel, bei mir trauen sich Karo, Susanne und Judith ins Auto. Das vorhergesagte Schneechaos fängt erst an, sobald das Auto auf dem Parkplatz steht und wir schaffen es als zweites Team zum Zielort zu kommen. Die anderen Frauschaften kommen erst morgens an, dafür mit Schnee und Verspätung. Nun gut, der Abend ist noch jung, doch schon nach wenigen trockenen Brezeln und geteilten Radlern (ja, es sind halt nur die Frauen dabei…) zieht es uns in den Schlafraum. Wir haben das Glück in einer sehr neuen Halle zu spielen und die guten Bauherren haben wohl extra große Umkleiden gebaut, sodass jede Mannschaft (zumindest die ersten) einen persönlichen Schlafraum - natürlich mit Dusche und WC - bekommt. Wir schlafen früh, denn wir wollen die Franzi-Taktik auf alle Mitglieder des Teams anwenden: Früh aufstehen, früh Frühstücken, früh Warmmachen und dann fit sein! Die Taktik klappt durchaus, nur das frühe Schlafen findet ungewollt Widerstand. Mal sind es kalte Füße, mal die Aufregung vor dem morgigen Tag, mal Übelkeit, mal die Härte der (luftlassenden) Isomatte.

Samstag
… Aber wie gesagt, das frühe Aufstehen, Frühstücken und Warmmachen funktioniert umso besser. Nun ja, ich muss die Ausnahme sein, denn das Frühstücken will nicht so recht klappen und nach einer Runde Warmlaufen beschränke ich mich aufs Anfeuern. Das ist zunächst nicht so schlimm, denn Susanne kann Turnschuhe sowieso gut gebrauchen - ihre sind irgendwo daheim geblieben. Zwar schaffen es unsere ersten Gegnerinnen rechtzeitig zum Spiel, doch wir haben den enormen Vorteil fit zu sein. Die GoHoGirls (Stuttgart) sind von uns auf den Favoritenplatz gesetzt worden, das Spiel als Aufwärmspiel und sowieso eher verloren angesehen. Die große Angespanntheit zeigt sich im Spiel nur in Form von Konzentration und schönem Spiel. Zumindest in der ersten Hälfte. In der zweiten lassen die Kräfte und auch die Konzentration etwas nach, die knappe Führung wird ein- und überholt und wir verlieren unnötigerweise mit 11:8. Traurig aber wahr, hätten wir dieses Spiel mit einem anderen Ziel gespielt, so müssten wir uns jetzt vielleicht über die teueren Fahrpreise nach Berlin ärgern. Nun gut, wir wissen, dass wir alle anderen Spiele für diesen Tag gewinnen müssen, damit wir weiter kommen und am nächsten Tag nicht unter unheimlichen Druck kommen. Mit entsprechender Motivation beginnt das nächste Spiel gegen die Heidees (Heidelberg). Zwar erkennt man auch diesmal einen Kräfteabfall gegen Ende des Spiels, doch die Folgen sind überschaubar: 11:4 für uns. Schön gespielt, MissConnection! Unser Selbstvertrauen steigt und die nächsten Gegnerinnen, die Isosternchen (Augsburg) machen uns keine Sorgen. Im Spiel gegen uns zeigen sie sich jedoch stärker als in den vorherigen Spielen (die Heidees haben haushoch gewonnen gegen sie) und schaffen es mit ihrer kurzzeitigen Führung uns doch noch richtig Angst einzujagen. Ich dachte zwar, es sei ein geeignetes Spiel um mich am Geschehen vorsichtig zu beteiligen, doch der Spielstand belehrt mich eines Besseren. Diesmal sind wir während des ganzen Spiels aufmerksam und schaffen es so mit 11:6 zu gewinnen. Jetzt qualmen Franzi und Judiths Köpfe: „Das nächste Spiel ist gegen die MainzelMädchen 05, das zweite Mainzer Team. Sie spielen gut, haben alles gewonnen. Wenn wir jetzt gegen sie verlieren, dann sind wir morgen… wenn wir gewinnen, haben wir…wenn die GoHos das letzte Spiel verlieren…“ Doch am Schluss hilft alle Rechnerei nicht, wenn es ums Spielen geht. Nach einer Stunde der Kräftigung fängt das für den Tag sicherlich spannendste und auch beste Spiel an. Die MainzelMädchen spielen gut, doch wir auch und schaffen es deshalb recht knapp mit 10:9 zu gewinnen. Unser Ziel für den Tag ist erreicht, wir sind im oberen Pool und haben sogar „Spielraum“. Freudig ziehen wir unter die Duschen. Da es erst Mittag ist, haben wir viel Zeit zum Lernen (gell Karo?), Spazieren gehen, Abfahren, Ausflugsfahrten zum WinterCup-Turnier in Mainz machen, Spiele-Angucken und Schlafen. Ich ziehe letzteres vor, daher kann ich zwar über die Wärme meines Schlafsacks, nicht jedoch über die anderen Spiele des Nachmittag-Pools Aussagen machen. Hanna ist zu der Zeit leider schon auf dem Weg nach Hause. Pünktlich zum Abendessen treffen wir uns wieder und wandeln zu Pepes Pizzeria (bei der es auch Pasta gibt). Der Abend klingt gemütlich aus und weil es 1. keine Party gibt, 2. nur eine Partylustige gibt und 3. alle müde sind, liegen wir schon kurz nach 10 in den Schlafsäcken eingemummelt. Morgen ist der große Tag.

Sonntag
Man erinnere sich an unsere Taktik, sie wirkt auch diesmal. Wir marschieren frisch gestärkt vom Frühstück zum Spielfeld als die erste unserer Gegnerinnen schlaftrunken Richtung Brötchen wankelt. Leider verraten uns die SaxyDivas (Leipzig) erst nach dem Spiel, dass sie ganz schön Bammel vor unserer Frauenpower so früh am Morgen hatten. Auf dem Spielfeld sind beide Mannschaften hellwach und schenken einander nichts. Schon nach kürzester Zeit ist das Spiel vorbei, der Punktestand 6:5, gegen uns. Die Rechnerei geht weiter, die Zeit wird ansonsten zum Ausspannen und Kräfte sammeln genutzt. Oder auch zum Schlafen… Das nächste Spiel ist unsere Chance, die Seagulls (Hamburg) unserer Meinung nach besiegbar. Doch am Ende fehlt schlichtweg die Power und wir verlieren erneut, diesmal mit 8:7. Wieder so verdammt knapp und ärgerlich. Unsere Chancen nach Berlin zu kommen sind mit dem Spielausgang enorm gesunken, jedoch gibt es noch Hoffnung. „Wenn die Seagulls…und die GoHos… und wir dann gewinnen…“ Tja, „wir dann gewinnen“ gegen die Dominas (Köln), das ist schwierig. Schließlich haben sie noch kein Spiel bei diesem Turnier verloren. Wir versuchen es trotzdem. Es ist ein heißes Spiel - die Dominas kämpfen um den absoluten Turniersieg, wir um die Fahrt nach Berlin. Doch wir müssen die Männer alleine nach Berlin lassen. Wieder ist der Spielausgang knapp, 8:10. Enttäuschung macht sich breit, nur Karo erkennt auch gute Seiten: So sparen wir uns das Geld für Berlin.

Außerdem gibt es noch einige persönliche Erfolge zu verbuchen: alle haben sehr schön gespielt, Franzi ist kräftig gedived und auch Karo hat (Dive-) Brandspuren an ihren Schonern, Inga und Susanne sind definitiv keine Anfängerinnen mehr, Carola ist nun auf alle Fälle eine Freiburgerin und keine Heidee mehr, ich habe das Auto wieder heil zurück gebracht und MissConnection hat sich zu einem turnierfähigen Team entwickelt. So können uns letztendlich nicht mal die laukalten Duschen mehr ärgern und wir machen uns ziemlich platt auf den Rückweg. Das Schneechaos fängt dann übrigens ca. 30 km vor Freiburg an…

Korni

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